So viel Sand
27.07.2022
Stopp: Ostende
gefahrene km: 25,88 km
Nach dem Aufwachen werfe ich ein Blick durch das Dachfenster, das Wetter sieht auf jeden Fall trockener aus als gestern.
Schnell packe ich meine restlichen Sachen und hüpfe unter die Dusche bevor ich mich für die Fahrt bereit mache.
Ich ziehe normale Klamotten an, die Fahrt ist nicht so lang und ich will schon eine Badehose an haben. Vielleicht bekomme ich ja nachher die Chance gleich ins Meer zu hüpfen.
Ich frage mich ob das eine gute Idee ist.
Während der Fahrt höre ich gerade den Podcast "Ich hasse laufen" und da erzählte die Podcasterin wie sie versucht hat mit Badeanzug für ihren ersten Triathlon Fahrrad zu fahren und sich deswegen fürchterlich wundert gescheuert hatte.
Aber ich riskiere es dann trotzdem.
Heute mach ich Mal etwas für mich außergewöhnliches und nehme mir zum Frühstück auch eine Cherrytomate mit. Die lege ich, zusätzlich zu den Gurken, auf mein Ei-Brot.
Mit dem ersten Bissen bin ich von oben bis unten voll mit dem inneren einer Tomate. Na super, das T-Shirt war frisch gewaschen.
Nachdem ich soweit wie möglich versucht habe mich sauber zu machen gehe ich noch mal raus in die Stadt. Wer weiß vielleicht finde ich den Sweat-Shirt Laden ja doch noch.
Das war eine gute Entscheidung, ich sehe das heute Markt ist.
Hier werden lauter leckere Sachen angeboten, die teilweise auch schon fertig zubereitet sind. Wenn ich nicht gerade erst so gut gefrühstückt hätte, würde ich mir hier was holen.


Noch ein Grund, noch mal wieder zu kommen.
Und für Nachtisch ist auch gesorgt.

Den Sweat-Shirt Laden finde ich natürlich nicht, was aber nichts daran ändert, dass ich mir noch ein T-Shirt kaufe.
Jetzt schnell zurück zum Hotel und auschecken.
Ich belade mein Fahrrad und verlasse gemütlich, wieder mal mit leichtem Gegenwind, Brügge.

Es ist schon verblüffend, dass mir eigentlich nur Leute auf dem Fahrrad entgegenkommen und in meine Richtung so gut wie keiner fährt. Ist das mit dem Gegenwind hier immer so und haben die Einheimischen einen besonderen Trick?
Das ist mir vor zwei Tagen schon aufgefallen.
Nach 25 km komme ich in Ostende an. Noch bevor ich am Hotel bin, stehe ich am Strand.

Ja, das war eine gute Idee hier einen Tag Zwischenstopp zu machen.

Schnell fahre ich zum Hotel und frage ob ich mein Fahrrad und meine Sachen schon mal unterstellen kann, Einchecken ist erst in zweieinhalb Stunden möglich. Ich war einfach zu früh hier, aber kein Problem.
Mit einem Griff hole ich mein Handtuch aus der Tasche und keine 10 Minuten später liege ich am Wasser.

Es ist herrlich, der Sand ist toll und das Wasser rauscht angenehm. Es ist nicht all zu voll und nachdem der Tag erst etwas diesig angefangen hatte, brennt mir jetzt die Sonne auf den Pelz.
Ein wenig schade ist der Anblick, wenn man vom Strand zur Promenade guckt. Dort stehen überall, ich nenns mal 80er Jahre Plattenbauten. An einen schönen Ausblick in Richtung Landesinnere hat hier damals wohl keiner gedacht. Ich springe ins Wasser und werde sofort von einem Rettungsschwimmer angetutet. Ich bin zu weit links und muss auf die andere Seite der Boje.

Das Wasser ist kalt aber angenehm.
Ich lasse mich auf meinem Handtuch trocknen und döse ein wenig vor mich hin, bis mich Möwengeschrei hochschrecken lässt.

Keine Armeslänge entfernt bin ich umringt von mindestens vier Möwen. Und das sind richtig große Möwen und sie scheinen gar keine Scheu zu haben.
Drei Stunden später mache ich mich auf den Weg zum Hotel um einzuchecken. Ich beziehe mein Zimmer und jetzt wundert es mich nicht mehr, dass ich das Hotel für unter 90 € bekommen habe. Immerhin es liegt nur zwei Minuten vom Strand entfernt.

Es ist jetzt nicht dramatisch schlimm, aber das Zimmer hat schon bessere Zeiten gesehen. Auf dem Foto sieht es besser aus als es war, aber zum Schlafen reicht es.
Aber da ich ja auch nicht auf dem Zimmer versauern will, bin ich natürlich gleich wieder unterwegs ich gehe an der Strandpromenade lang und überall kommen mir komische Fahrräder entgegen.

An irgendeinem Punkt biege ich in die Stadt ab. Auf dem Marktplatz beginnt gerade eine englische Schule mit einem Auftritt. Es ist ein Orchester, Solokünstler und ein Kinderchor.
Sie machen gerade eine Tour durch die Niederlanden Belgien und Frankreich. Sie sind auch gar nicht schlecht und ich höre mir das ganze Konzert an. Das Repertoire besteht aus eine Mischung aus Pop, Klassik und Swing.
Später am Abend steppt in der Innenstadt der Bär. Am Eingang der Fußgängerzone legt ein DJ auf einem Truck auf.
Am Abend suche ich die nächsten Hotels, was nicht ganz so einfach funktioniert wie gehofft. Eine Buchung muss ich auch gleich wieder stornieren, da ich mich im Datum vertan habe.
Letztendlich habe ich dann aber zwei weitere Nächte gesichert. Für ein Hotel muss ich leider weiter fahren als ich wollte, in der geplanten Gegend war nicht unter 250€ für die Nacht zu bekommen.
Wie die letzten Tage schon, gehe ich viel zu spät schlafen.

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