Aida oder Fahrrad?

Axel Nordmann 0 Comments
27.07.2021
Stopp: Emden (weit weit weg vom Zentrum)
gefahrene km: 119 km

So gut wie alle meine gewaschenen Sachen sind trocken geworden, ich liebe Funktionsfaser.
Alles was noch nicht trocken ist kommt in meinen Wäschebeutel und darf dann während der Fahrt weiter trocken.

Das Packen kostet heute mehr Zeit, liegt es an meiner Lust oder daran das ich alles ausgepackt habe? Ich weiß es nicht. 😇

Gegen Mittag gönne ich mir bei Lidl etwas zu trinken, sowie Äpfel und nehme ohne ersichtlichen Grund auch noch eine Tütensuppe mit, das sollte vorerst reichen.
Während der Fahrt überlege ich, ob ich es heute so weit schaffe um mit der Fähre von Ditzum nach Petkum zu fahren oder ob ich mir besser schon vorher ein Hotel suche.

So langsam verstehe ich, warum eine Fahrradkette hin und wieder getauscht werden sollte. Mit dem extra Gepäck hinten drauf rutscht die Kette doch ziemlich häufig durch wenn ich Gas geben will. Besonders an Ampeln passiert mir das momentan oft.
Also ganz wichtig, früh genug daran denken den Gang runter zu schalten.

Da ich ja nicht wirklich weiß wo mich mein Navi hinführt, bin ich überrascht vor der Meyer Werft zu stehen.
Das ist die Werft, die im Fernsehen immer mal wieder gezeigt wird, wenn ein Kreuzfahrtschiff durch die enge Ems ins Meer muss. Da werden auch geführte Touren angeboten, klinkt interessant. Aber ich entscheide mich, wegen des Fahrrads, dagegen.

Also weiter hinterm Deich an der Ems lang. Hier und da stehen Schafe auf dem Weg und glotzen mich, wenn überhaupt, nur blöd an.
Ist halt deren zu Hause. 🤠

Und füher als gedacht erreiche ich die Fähre. Damit hat sich das Thema mit dem Hotel erledigt.

Nach dem Übersetzen sind es jetzt noch ca. 8 km bis Emden. Ich frage mich die ganze Zeit welcher Prommi aus Emden kommt und entscheide mich dafür, dass es Karl Dall sein muss.

In Emden angekommen mache ich mich sofort auf die Suche nach einem Hotel.
Ich bekomme gerade noch mit, wie das erste Hotel das ich aufsuche sein letztes Zimmer weg gibt.
Auch bei drei weitere Hotels die ich anfahre bekomme ich immer die gleiche Antwort, alle sagen dass ich wohl in ganz Emden nichts mehr finden werde, Ferienzeit halt.
Ich rufe noch einige Hotels in der Umgebung an, leider mit gleichem Ergebnis. Eine Dame lacht mich sogar aus, wenn auch auf eine nett gemeinte Art. 😉
Auch außerhalb von Emden ist nichts freies zu finden.

Also richte ich mich darauf ein, die Nacht auf dem Sattel zu verbringen und fahre weiter meine geplante Route. Das hatte ich ja schon zu Hause so beschlossen.
Ich ziehe mich wärmer an und fahre los.

Ungefähr 10 km später fahre ich an einem Garten vorbei in dem ein "Zimmer frei" Schild steht. Noch aus dem Augenwinkel sehe ich im hinteren Teil des Gartens eine ältere Frau, die das macht was ältere Frauen um diese Uhrzeit halt so im Garten machen. Also ein Herz gefasst, umgedreht und gefragt.
Puh, doch noch ein Zimmer für die Nacht bekommen. Oder eher ein Haus für mich alleine. Auch wenn ich geplant habe in solch einem Fall die Nacht durchzufahren, es ist nicht das ich es gerne gemacht hätte.
Da ich außer den Äpfeln noch nichts gegessen habe, mache ich mir in der Küche die Tütensuppe warm. Wie gut das ich heute Morgen eine gekauft habe.

Aus der heutigen Erfahrung heraus nehme ich, im Bett liegend, mein Handy zur Hand und buche noch für je zwei Nächte ein Zimmer in Hage und in Greetsiel. Von da aus kann ich mir dann hier auch mal was angucken ohne immer die Satteltaschen dabei zu haben.
Ich entscheide mich jetzt schon dafür, dass es Sonntag dann weiter geht... wohin weiß ich noch nicht.

Juist ich komme!

Axel Nordmann

Hi, it's me.

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