Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich

Axel Nordmann 0 Comments
25.07.2021
Stopp: Gronau
gefahrene km: 129 km

Nach dem Frühstück schnell das Fahrrad beladen, eine neue Handy Halterung gebastelt und los ging es. Wenn ich mir das auf der Karte so an guck, werde ich heute mindestens genau so viel fahren wie gestern. Sonst stehe ich entweder in der Pampa oder fahre nur sehr wenig.

Aber erst einmal durch den Pott, quer durch Oberhausen und Bottrop leicht geschnitten.

Diesen Mittag gab es dann auch Ravioli, gestern bei dem Regen wäre das nichts.
Ein wenig wie als Kind.
Aber ich gebe zu, der Ort dafür könnte schöner sein. Bestimmt das nächste Mal...

Nach der Fahrt durch die Städte ging es nur noch auf Radwegen weiter, wovon die meisten davon abseits der Hauptstraßen langführten.

Alles in allem, im Vergleich zu gestern, ein schön unspektakulärer Tag.
Das Wetter war toll zum Fahren und wenn ich so an mir runter gucke würde ich sagen ich habe mir einen Sonnenbrand geholt. An Sonnencreme habe ich nach dem gestrigen Tag nicht gedacht.
Aber ganz problemlos macht ja keinen Spaß.
Heute war auch die Hotelsuche schwerer, ich musste meine Strecke verlassen um überhaupt ein Hotel finden zu können und bin schon fast in Holland.

Nach einer Suche von ca. 15 km durch Gronau und um Gronau herum bin ich beim 4. Anlauf auch fündig geworden. Das Hotel sieht etwas zu gehoben für mich aus, aber ich habe keine Lust mehr weiter zu suchen. Ich bin durch.
So eine Strecke wie heute mache ich, glaube ich, nicht noch mal.

So sehr teuer ist das Hotel nun auch wieder nicht, dann wird jetzt auch hier gegessen. Ich fahre heute keinen Meter mehr, mir tut der Hintern weh. Mehr noch als gestern.

Ich entscheide mich für ein drei Gänge Menü.
Als Getränk bestell ich mir eine Bier-Variation.

Als Aufmerksamkeit des Hauses bekomme ich eine Spargelcremesuppe, wo doch gerade ich solche Suppen und Spargel liebe. 🤣
Aber ich habe mir ja vorgenommen öfters "Ja" zu sagen und aus meiner Komfortzone zu treten.
Und was soll ich sagen, war wirklich sehr lecker. Auch wenn ich sie mir immer noch nicht bestellen würde.

Der erste Gang ist eine westfälische Potthucke.

Als nächstes kommt das Wiener Schnitzel vom Kalb mit Bratkartoffeln.

Und als Dessert mariniertes Ananas Carpaccio mit Eis und frischen Beeren.

Das war lecker, satt geht der Tag zu ende und ich ins Bett.

📖
Der Straßenkehrer Beppo(aus dem Buch "Momo" von Michael Ende): Der alte Straßenkehrer Beppo erzählt Momo, wie man den Aufgaben des Lebens begegnen kann: „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“

Morgen mach ich dann den nächsten Schritt.

Axel Nordmann

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