24.07.2021
Start: Menden, Sankt Augustin
Stopp: Ratingen
gefahrene km: 105 km
OK, heute es ging los.
Ungeplant holprig.
Nach dem Packen bin ich im Sitzen eingeschlafen und erst um kurz nach 7 Uhr am Morgen wieder wach geworden. Der Wecker auf dem Handy ging nicht, Akku leer. 🤦
Also nur zufällig noch fast im Zeitplan, aber dafür nicht ganz so gut geschlafen wie geplant. Der Rücken knack und mault jetzt schon.
Da ich vorhabe mich vom Handy leiten zu lassen, sollte da also schnell noch Strom rein solange eine Steckdose in der Nähe ist. Ich will ja nicht das die Powerbank schon auf den ersten Metern alles geben muss.
Ursprünglich wollte ich ja noch einen Umweg machen, damit ich einen aktuellen Corona Test habe. Nichts wäre blöder, als dass ich nicht in ein Hotel komme nur weil ich keinen negativen Test vorweisen kann. Da habe mich jetzt dann doch gegen entschieden...
Die Wettervorhersage kündigt für nachmittags Schauer an, besser ich komme schnell los.
Das Beladen des Rades ging schnell, aber vermutlich werde ich da die nächsten Wochen noch mehr Übung drin bekommen.
Natürlich konnte mein Vater es nicht lassen mir zu sagen, dass ich zu viel Gepäck habe. Und wieso ich denn auch noch Klebeband mitschleppen will?
Kurz noch meine Bedenken geäußert, dass bei dem Hochwasser am Rhein lang zu fahren vielleicht doch keine so gute Idee ist.
"Da ist alles trocken" meint mein Vater wissend. 🤔

Gleich nach den ersten 10 Kilometern habe ich mich verfahren. Mein Fehler, ich habe dem Navi nicht vertraut.
Dann habe ich ihm vertraut, bin dadurch aber so nah am Rhein vorbei, dass ich auf noch matschige Straßen geführt worden bin. 😒
Das hatte zur Folge, dass sich der ganze Schlamm in meinen Schutzblechen, in meiner Gangschaltung und meinen Bremsen festgesetzt hat. 😱
Also den Dreck erstmal soweit abgeklopft, so dass ich wieder fahren konnte. Dabei ist dann meine Handy Halterung abgebrochen. Das zum Thema sich mit dem Handy navigieren zu lassen.
Notiz an mich, Eltern wissen auch nicht immer alles.
Aber jetzt erst mal egal.
Schnell den nächsten Waschbären gesucht um das Fahrrad wieder fit zu machen. Und während der Fahrt dahin schön meine Schuhe und meine Hose mit Matsch vollspritzen lassen... 💦
Nach der Grundreinigung zum Tedi und Gefrierbeutel kaufen um mir wenigstens eine improvisierte Handyhalterung zu basteln.
Denn ich habe ja glücklicherweise Panzertape dabei. 😉

Nun konnte mich wieder auf den Weg machen, halt nur etwas später als gewollt.
Aber da ich es ja an sich nicht wirklich eilig habe, wollte ich noch eine Waffel in einem schnuckeligen und gut besuchten Caffè essen gehen.

Ich wollte gerade mein Fahrrad abschließen, da fing es leicht an zu regnen und hörte auch nicht mehr auf...
Bei Regen mit Waffel auf der Terrasse sitzen muss jetzt auch nicht sein.
Der Regen wurde immer stärker und ich kam dann auch nicht so schnell vorwärts. Und zu allem Übel musste ich im schlimmsten Regen Umwege fahren, da einige Uferstraßen dann doch noch überschwemmt waren.
Als der Regen dann aufhört, wollte ich noch möglichst weit kommen. Das führte zu der 105 km langen Strecke am ersten Tag. So viel hatte ich gar nicht geplant. 🤣. Beim zweiten Anlauf habe ich dann auch ein Hotel gefunden, in der schönen Altstadt von Ratingen. Im ersten Hotel wusste man nicht wohin mit meinem Drahtesel.
Der Wirt war ein echtes Unikum, sehr herzlich und kam mir entgegen (Heinz Hülshoff - Der singende Wirt).
Erst einmal etwas stärken.

Danach noch ein wenig die Beine vertreten.
Vielleicht kennt jemand das Lied "Je vole" am Ende des Films "Verstehen Sie die Béliers?". Da bekomme ich immer Pipi in den Augen, jetzt gerade wo ich es gucke schon wieder. Aber dazu muss man wohl den Film gesehen haben.
Da heißt es im Refrain:
Je ne m'enfuis pas je vole
Comprenez bien, je vole
Sans fumée, sans alcool
Je vole, je vole
Spätestens wenn die Taschen vom Fahrrad sind, stellt sich das je vole Gefühl ein. Oder auch schon viel früher.
Und was für ein netter Zufall, gleich um die Ecke ist ein Irisch Pub.
Jetzt kann ich in Ruhe den Abend ausklingen lassen.

Zurück im Hotelzimmer habe ich dann noch fleißig den Text hier bearbeitet, ihn dann aber einfach nicht gespeichert bekommen.
Unterwegs über das Tablett zu bloggen funktioniert wohl nicht so richtig. Ich schaue morgen noch einmal und ansonsten halte ich den Text erst mal anders fest und setze ihn danach online.

Comments