08.08.2021
Stopp: Berlin
gefahrene km: 0 km
Mal von dem anfänglichen Lärm im und vor dem Hotel abgesehen habe ich gut geschlafen.
Heute kann ich es ruhig angehen lassen, es ist Sonntag und außerdem steht nur eine Sache auf der ToDo Liste: Bahntickt nach Frankfurt für mich und Rosinante kaufen.
Nachdem ich langsam wach geworden bin und mich fertig gemacht habe, mache ich mich mit der U-Bahn auf den Weg zum Hauptbahnhof.
Auf dem Weg fallen mir weitere Beispiele für den schönen Humor der Werbeagentur der Berliner Verkehrsbetriebe auf.
Sei es ein weiteres Beispiel wie viel 1,5 m sind. 📏

Oder die, wie ich finde, wirklich charmante Art darum zu bitten im ÖPNV Masken zu tragen. 🤣

Am Hbf angekommen werfe ich noch einen kurzen Blick auf die Fahrradbox, sieht noch gut aus, und dann ab zum DB Reisezentrum. 🚄
Überall vor dem Bahnhof steht jemand der einen um etwas Geld anhaut oder eine Obdachlosen-Zeitung verkaufen möchte. Gibt es wirklich so viele verschiedene Zeitungen, oder verkaufen die alle die gleichen? Ich will es aber auch nicht rausfinden und laufe deshalb ein wenig Slalom auf dem Weg in den Bahnhof.
Die Dame im Reisezentrum macht mir nicht viel Hoffnung das eine vernünftige Verbindung, mit Fahrrad, zu bekommen ist. Sie gibt sich zwar alle Mühe, aber dafür hätte ich ein paar Tage früher reinkommen sollen.
Die Fahrradplätze im ICE sind insgesamt nur sehr spärlich vorhanden, eine Direktverbindung wird es wohl nicht werden. Nach ca. 45 Minuten und vielen Kombinationen habe ich Tickets. Einen Teil der Strecke wird mit Regionalbahnen und mehrfachem Umsteigen zurückgelegt. In Erfurt wechsele ich dann in den ICE nach Frankfurt.
Wenn alles glatt geht bin ich ca. 18 Uhr in Frankfurt. Zum gebuchten Hotel muss ich dann noch ca. 10 Km mit dem Rad fahren.
Es tut der Mitarbeiterin immer noch leid, dass sie keine bessere Verbindung bekommen hat. Sagt sie jedenfalls mit einem aufrichtig freundlichen Lächeln. Ich bedanke mich herzlich für ihre Mühe und sage mir wäre nur wichtig zu einer humanen Zeit in Frankfurt anzukommen. Aber für das nächste Mal weiß ich dann Bescheid und komme früher.
Da ich im Hotel kein Frühstück gebucht hatte, laufe ich durch den Bahnhof um vielleicht einen Laden zu finden in dem ich mir etwas zu essen kaufen kann. So langsam bekomme ich Hunger. 🍽️
Aber mit der Idee stehe ich wohl nicht alleine da, vor jedem Laden sind Corona bedingte lange Schlangen. Egal ob Back Werk, MC Donalds, Kamps oder Ditsch, die Leute stauen sich bis weit vor den Laden. Ich habe keine Lust so lange zu Warten um dann vermutlich auch noch überhöhte Preise zu zahlen.
Ich bleibe kurz vor Dunkin‘ Donuts stehen, hier würde es schnell gehen. Aber nein, danach steht mir zum Frühstück gerade nicht der Sinn.
Also verlasse ich den Bahnhof, besuche noch schnell die Klaas Statue um ein Foto zu machen und will dann überlegen wo es als nächstes hin geht.

Und wo ich das Handy nach dem Foto schon in der Hand habe, gucke ich was man hier als ordentlicher Tourist unbedingt gesehen haben sollte und begebe mich dann wieder in den Untergrund zur nächsten Bahn.
So wie es aussieht bekommen Straßenmusiker in Berlin ihre eigene 2m² Bühne, lieb von der Stadt. 😁

Ich steige aus der Bahn, gehe die Treppen hoch und stehe vor einer Bäckerei ohne Schlange. Nachdem ich mir eine Laugenstange und ein Brötchen geholt habe kann es weiter in Richtung Checkpoint Charlie gehen.

Hier sieht es nicht viel anders aus, als ich es noch in Erinnerung habe. Und es ist schon Jahrzehnte her, dass ich hier war. Vermutlich gab es damals nicht ganz so viele Souvenir Läden, denn so gut wie jedes Haus in der Nähe hat im Erdgeschosse einen davon. Eine Ausnahme ist quasi nur der Mc Donalds.
Und ups, schon habe ich den Amerikanischen Sektor verlassen. 😏

Aber da ich Lust auf einen Hamburger habe, geht es wieder zurück nach Amerika.

Danach gehe ich doch in die einzelnen Souvenir Läden, ich brauche doch auch etwas als Andenken an die Tour.
Was ich auf gar keinen Fall haben will sind Mauerstücke (mit oder ohne Zertifikat) in allen Variationen oder den anderen typischen Tinnef. In der nicht ganz hintersten Ecke werde ich dann bei den Auslaufmodellen zufällig fündig. 🤩
Ein Sweater der zu dieser Reise passt, wie die Faust aufs Auge.

Ich kaufe es und fahre danach zurück zum Hotel, muss nicht sein das ich weiter mit den Fahrkaten und dem Sweetshirt durch Berlin laufen.
Mittlerweile ist es später Mittag geworden und ich bekomme ein Hüngerchen. Im Hotel habe ich einen Flyer gesehen, jeden Sonntag Street Food Market in der Kulturbrauerei.
Also das Ziel kurz nachgeschaut und wieder zurück zur U-Bahn, die Fahrt wird etwas länger.
Auf dem Weg zum Street Food Markt in Berlin-Prenzlauer Berg schaue ich gerade noch mal bei meinem Chef vorbei,

der ist aber nirgends zu sehen. 😉
Im Prenzlauer Berg angekommen bin ich verwundert wie viel da los ist, und das mit Sicherheit nicht nur wegen des Street Foods.
Überall geschäftiges Treiben, dagegen war es in Berlin Zentrum heute richtig ruhig.
An der Kulturbrauerei bekomme ich erst mal eine Dose in die Hand gedrückt.

Hard Seltzer ... Hartes Mineralwasser?
Ich bekomme erklärt es ist sprudeliges Wasser mit Alkohol und zugesetztem Fruchtgeschmack (es gibt drei Geschmacksrichtungen).
Reicht es nicht schon alkoholfreies Bier zu machen? Brauchen wir jetzt noch Wasser mit Alkohol? 😕
Aber es passt gerade gut, ich habe unheimlichen Durst und das Getränk kommt aus der Kühlung. Ich trinke es in einem Zug aus und stelle fest das ich bestimmt den falschen Fruchtgeschmack gewählt habt. Auf der Dose steht es ist eine Weinschorle. Ja was denn nun, alkoholisiertes Wasser oder Wein?
So wie es aussieht müssen sie die Dosen schnell los werden, denn ein paar Meter weiter werde ich wieder angesprochen. Ich sage das ich schon eine in Berry hatte, woraufhin ich gleich die beiden andere Geschmacksrichtungen in die Hand gedrückt bekomme.
Im Nachhinein kann ich sagen, waren alle nicht meins. Und so richtig Durst gestillt haben sie auch nicht.
Gemütlich wandere ich über den Markt. Es gibt zwar auch die üblichen Verdächtigen wie z. B. Burger, aber ansonsten vieles was ich noch nicht kenne. Und wie ich halt so bin, auch nicht unbedingt kennen lernen will.
Aber diesmal wird es mit Sicherheit kein Burger.
Ich drehe zwei Mal eine Runde und bleibe vor einem Stand stehen wo ein Mann (Inder?) mit ansteckendem Lächeln Samosas verkauft. Zwar habe ich keine Ahnung was Samosa sind, entscheide mich aber das jetzt und hier zu ändern.
Das zufriedene Lächeln des Mannes der gerade welche gekauft hat lässt mich frohen Mutes sein. Er hat die zweite Portion gekauft und schwärmt dem Mann im Stand vor wie lecker die gewesen sind. Und dass er das ja wissen muss, denn er kommt aus Indien. Und Seine Frau hat gesagt er soll noch mal welche holen. Und außerdem wären die Saucen so lecker, man würde schmecken, dass sie selber gemacht sind. Er bekommt kostenlos noch ein herzliches Lächeln des Kochs mit auf den Weg, als er ihm die nächste Portion in die Hand drückt.
Dann bin ich an der Reihe.
"Vegetarisch oder Vegan?" werde ich gefragt. Die Antwort ob vegetarisch mit Käse bedeutet lässt mich vegan wählen.
"Und welche Sauce ich dazu will" werde ich gefragt. Unversehens bekomme ich einen Löffel in der Hand gedrückt und mit einem ermunternden Lächeln die erste Sauce darauf gekleckst.
Er lässt nicht locker bevor ich alle seine vier Sauce probiert habe, und bis auf eine fand ich sie auch ganz lecker.
Erst dann macht er meinen Samosa und serviert ihn mit allen Saucen. Bis auf die grüne, die ich nicht so mochte.

Wirklich lecker, besonders der Teig. Soweit ich das erkennen kann besteht die Füllung zum Großteil aus Kartoffeln und Erbsen und ist sehr currylastig. Etwas weniger Curry hätte es für mich auch getan.
Danach fahre ich zurück ins Zentrum und laufe noch eine Weile über den Kudamm und die Straßen in der Umgebung.
Sonntags ist hier nicht so richtig viel los, aber ich treffe noch eine Entenfamilie.

Ich hätte doch noch in Prenzlau bleiben sollen, da war richtig Stimmung. 🥳
Auf dem Weg in Richtung Hotel esse ich bei einem Italiener noch eine Pizza, um dann für morgen meine Sachen packen.

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